Durch die COVID-19-Pandemie mussten alte Strukturen und Arbeitsweisen hinterfragt und zum Teil komplett verändert werden. Dass einige dieser Veränderungen bestehen bleiben (und müssen) ist bereits jetzt klar. Flexiblere Arbeitsformen werden alte Routinen ersetzen. Aber wie genau wird die Arbeitswelt aussehen, wenn wieder etwas mehr Normalität einkehrt? Oder anders gefragt: Was wird zukünftig “normal” sein? Und wie müssen Unternehmen sich schon jetzt darauf vorbereiten?

1. Der neue Standard lautet Remote Work

Auch, wenn es am Anfang einige technische und organisatorische Schwierigkeiten bei dem abrupten Wechsel in das Homeoffice gab: Letztendlich hat der Umstieg funktioniert. Und für die meisten Angestellten ist das Arbeiten von zu Hause nun Gewohnheit. Sie stellen fest, dass sie deutlich produktiver arbeiten und keine Zeit im Berufsverkehr verlieren. Daher ist davon auszugehen, dass Remote Work in der Zukunft zur Regel wird. Die Tatsache, dass aktuell bereits über einen Gesetzentwurf diskutiert wird, der ArbeitnehmerInnen ein Recht auf Homeoffice gewährt, bestätigt diese Annahme.

2. Agiles Arbeiten findet ortsunabhängig statt

Beim Projektmanagement wird verstärkt auf agile Methoden gesetzt. Auch bereits vor der Pandemie. 43% der Unternehmen geben an, größtenteils oder immer agile Methoden zu verwenden, 53% sieht die Beherrschung agiler Methoden als wichtige Kompetenz für die digitale Transformation. Das eigentliche Konzept des agilen Arbeitens sieht jedoch eine räumliche Nähe der Teammitglieder vor. Dank digitaler Kollaborationstools, wie z.B. Microsoft Teams, wird dies jedoch zukünftig nicht mehr nötig sein. Effizientes Projektmanagement kann und wird somit auch ortsunabhängig stattfinden, dies hat die Pandemie bewiesen.

3. Die Gesundheit der Mitarbeiter gewinnt an Bedeutung

Auch wenn sich die Lage etwas entspannt ist die Vorstellung, wieder in überfüllten Großraumbüros zu arbeiten, für viele Angestellte problematisch. Durch die Pandemie ist ein neues Bewusstsein für die eigene und die Gesundheit anderer entstanden, das sich auf die Arbeitswelt auswirken wird. Dabei geht es nicht nur um die Angst, sich anzustecken, sondern auch um psychische Sorgen und Nöte, wie z.B. Existenzängste. Bereits jetzt sollten Unternehmen und Führungskräfte daher deutlich machen, dass die Gesundheit ihrer MitarbeiterInnen höchste Priorität hat und klare Strategien zum Schutz der Gesundheit der MitarbeiterInnen ausgearbeitet werden.

4. Digitale Geschäftsmodelle ersetzen physische Produkte

Wenn auch schleppend hat bereits vor der Pandemie eine Digitalisierung von physischen Produkten und Dienstleistungen stattgefunden. Durch die Corona-bedingte Umstellung auf fast ausschließlich digitale Geschäftsmodelle wurde dieser Prozess in so gut wie allen Branchen deutlich vorangetrieben. Um langfristig mit dem Wettbewerb mithalten zu können müssen sich alle Unternehmen jetzt Gedanken machen, wie die Digitalisierung des eigenen Angebotes ausgebaut werden kann. Dies reicht vom Ausbau des Kundendienstes bis hin zur technischen Optimierung oder Unterstützung der Produkte und Dienstleistungen. Die Erwartungen der Kunden sind gestiegen und müssen erfüllt werden.

5. Lieferketten werden transparenter

Geschlossene Geschäfte und “Stay at home”-Aufforderungen waren auch im Bestellverhalten der Menschen bemerkbar. Es wurde deutlich mehr bestellt und dieser Trend wird voraussichtlich auch nach der Krise anhalten. Unternehmen sollten sich daher bereits jetzt damit auseinandersetzen, ihre Lieferketten transparent(er) zu gestalten und Nachverfolgungen zu vereinfachen. Gerade Unternehmen, die im Online-Handel tätig sind, werden zukünftig an diesen Faktoren gemessen. Wer jetzt vorsorgt, wird später davon profitieren.